Ich wurde vor einiger Zeit auf einen Gedankengang aufmerksam gemacht. Dabei wurde die Idee aufgeworfen, dass beim aufeinandertreffen von Menschen Aktionen für einen selbst oder für die andere Person gemacht werden.
Als Beispiel dafür könnte man eine Partnerschaft nehmen in der Person A, Person B massiert. Hier ist ja ziemlich offensichtlich für wenn das ganze ist, oder?
WIRKLICH?
Hier gibt es mehrerer Versionen wie es sein könnte.
- Es ist für Person A, weil diese es genießt Massagen zu geben.
- Es ist für Person A, weil diese es genießt Person B in dieser Art und Weise zu Berühren
- Es ist für Person A, diese meint zwar, dass Sie Person B damit eine Freude macht, hofft aber auf eine „Gegenleistung“
- Es ist für Person B, weil diese Person A darum gebeten hat
- Es ist für Person B, weil beide darüber gesprochen haben und Person B diese Entspannung nach einem harten Arbeitstag gut gebrauchen kann.
Es gibt denke ich noch mehr Konstellationen, in denen es sehr abhängig von den Umgebungsbedingungen ist, für welche der beiden Personen diese Massage ist.
Die Frage selbst beschäftigt mich, weil dahinter mehr als nur eine Spitzfindigkeit steckt. Gerade in Paar Beziehungen meint eine der beiden Parteien, etwas für die andere Seite zu tun. Dabei steckt dahinter eine Ich-Bezogene Denkweise.
Am Beispiel der Massage wäre es, wenn ich Sie jetzt massiere, dann ist Sie wieder entspannt, hat gute Laune. Dann können wir kuscheln und haben schönen Sex.
Daran ist aus meiner Sicht erst einmal auch nichts verkehrtes. Einerseits funktioniert es oftmals, andererseits wird die andere Person der Beziehung ja nicht dazu gezwungen jetzt Sex zu haben.
Schwerwiegender finde ich an der Situation, dass es sich über die gemeinsame Zeit hinweg ansammelt. Wenn ich eine Person oft massiert habe und nichts zurück komme, dann liebt Sie mich nicht so sehr wie ich…
Eine sehr fragwürdige Denkweise, von der ich mich – speziell früher – nicht freisprechen kann.
Zurück zur
Ausgangssituation. Wenn ich jetzt bei allem was ich in einem
zwischenmenschlichen Aufeinandertreffen mache erfragen muss, ob es
für mich oder die andere Person ist, wird es extrem schwierig. So
zumindest meine Sichtweise.
Der Ansatz allerdings, dass ich mir
darüber klar werde, dass nicht alles was ich mit einer anderen
Person für diese andere Person ist finde ich sehr spannend.
Dadurch
kann ich mich davon befreien, „wie viel“ ich schon für die
andere Person getan habe. Das Sie mir „etwas schuldet“.
Außerdem
komme ich dadurch auch immer mal wieder an den Punkt, dass ich meine
Partnerin frage. Was möchtest DU eigentlich? Was kann ich für dich
tun?
Wenn ich es dann schaffe, diesen Wunsch zu erfüllen – sofern ich denn möchte – ohne eine Gegenleistung zu erwarten, wird dieses Menschliche zusammen treffen wieder ein Stücken besser, ein Stücken schöner.
Das ganze ist natürlich NICHT auf Beziehungen begrenzt. Auch bei Freundschaften, sogar bei Arbeitsbeziehungen ist es aus meiner Sicht Sinnvoll zu erfragen was die andere Seite möchte und nicht durch Vermutungen zu entscheiden.
Und wer weiß, vielleicht machen wir dann ja bald die Sachen für uns und nicht für dich oder mich. 😉
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