Was passiert bei einer Hypnose? Ein Blick hinter die Kulissen des Unterbewusstseins

Fragezeichen schweben in der Luft vor einer Farbenfrohen spirale, alles in Polygon Optik

Hypnose – für viele ein faszi­nie­rendes, aber auch myste­riöses Thema. Die Vorstel­lung, tiefer in unser Unter­be­wusst­sein einzu­tau­chen, wirkt auf manche fast wie Magie, während andere skeptisch sind und glauben, es handle sich dabei nur um Show­ef­fekte. Doch was passiert wirklich bei einer Hypnose? In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Unter­be­wusst­seins ein und klären, was bei einer Hypno­se­sit­zung tatsäch­lich geschieht, wie sie abläuft und was sie bewirken kann.

Was ist Hypnose eigentlich?

Hypnose ist ein Zustand tiefster Entspan­nung und Konzen­tra­tion, der den Zugang zu unserem Unter­be­wusst­sein ermög­licht. Dabei bleibt die hypno­ti­sierte Person stets bei Bewusst­sein und kontrol­liert ihre Gedanken und Hand­lungen. Die hypno­ti­sierte Person bekommt daher auch weiterhin mit, was um Sie herum passiert und kann entspre­chend darauf reagieren. Hypnose hilft aller­dings dabei, den analy­ti­schen, bewussten Teil des Gehirns zu beruhigen, sodass unbe­wusste Gedanken, Erin­ne­rungen und Muster sichtbar und zugäng­lich werden. Aller­dings können nicht nur Gedanken, Erin­ne­rungen und derglei­chen wach­ge­rufen werden, sondern auch neue Gedanken und Bilder in das Unter­be­wusst­sein getragen werden.

Das kann man nun sowohl für hypno­ti­sche Erfah­rungen, ähnlich wie Traum­reisen, nutzen. Aller­dings können so auch hypno­ti­sche Effekte erreicht werden, wie zum Beispiel ein Arm der sich nicht mehr bewegen lässt oder auch Ände­rungen von Gedanken, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Das heißt, mit demselben Tool (Hypnose) können unter­schied­liche Ziele erreicht werden.

Am häufigsten wird Hypnose für thera­peu­ti­sche Zwecke einge­setzt, beispiels­weise um Ängste abzubauen, das Selbst­be­wusst­sein zu stärken oder unge­wollte Verhal­tens­muster zu verändern. Anders als viele denken, hat Hypnose nichts mit Mani­pu­la­tion zu tun, sondern bietet den Raum, alte Glau­bens­sätze und Verhal­tens­muster zu durch­bre­chen. (Therapie wird bei mir NICHT angeboten). Aller­dings kann Hypnose auch für erotische Erfah­rungen und Erleb­nisse genutzt werden, oder zum Beispiel auch für Show­ef­fekte, wie man sie von Bühnen­hyp­nose kennt.

Der Ablauf einer Hypnosesitzung: Schritt für Schritt

Jede Hypno­se­sit­zung kann je nach Ziel­set­zung und Hypno­ti­seur etwas anders ablaufen, aber die grund­le­genden Schritte sind recht ähnlich. Hier eine Übersicht:

  1. Das Vorge­spräch – Sollte eigent­lich immer passieren
    Der Hypno­ti­seur beginnt idea­ler­weise mit einem ausführ­li­chen Gespräch, um die Ziele und Wünsche des Klienten zu verstehen und eine vertrau­ens­volle Basis zu schaffen. Dabei wird auch geklärt, welche Erwar­tungen der Klient an die Sitzung hat und wie Hypnose funk­tio­niert. Zudem werden Probleme erfragt. Hat ein Klient Höhen­angst, wäre eine Sugges­tion mit “… und du schwebst höher und höher…” eher kontra­pro­duktiv. Außerdem wird geklärt, wie der Klient denkt. Ist das innere erleben am ehesten visuell (Kannst du dir mit geschlos­senen Augen einen Apfel vorstellen, der sich vor deinen Augen dreht?), auditiv (Kannst du dir ein Lied im Kopf vorstellen und kannst die Melodie dazu klar hören?) und Kinäs­the­tisch (Kannst du spüren, wie dir jemand mit der Hand über den Kopf streicht? || Kannst du dir vorstellen, wie du dich fühlst, wenn dir eine Person, die du liebst, über den Kopf streicht?). Abhängig davon sollten die Sugges­tionen in der Hypnose angepasst werden.
  2. Die Einlei­tung in den hypno­ti­schen Zustand
    Um den Hypno­se­zu­stand zu erreichen, verwendet der Hypno­ti­seur spezielle Techniken zur Entspan­nung und/oder Fokus­sie­rung. Zum Beispiel kann der Klient die Augen schließen, atmet dann tief ein und lässt sich auf die Stimme des Hypno­ti­seurs ein. Ziel ist es, in einen Zustand des inneren Fokus zu gelangen, in dem das Bewusst­sein ein wenig zurück­tritt und das Unter­be­wusst­sein mehr Raum erhält. Erst wenn “der kritische Beob­achter” der zwischen Bewusst­sein und Unter­be­wusst­sein ist, zur Seite tritt, können Sugges­tionen funk­tio­nieren.
  3. Die Vertie­fung des hypno­ti­schen Zustands
    Bei der Vertie­fung geht es darum, die Trance, also der Zustand in dem man sich während einer Hypnose befindet, weiter zu vertiefen. Der Gedanke dabei ist, je tiefer eine Hypnose ist, desto mehr hypno­ti­sche Effekte funk­tio­nieren und desto einfacher ist es Verän­de­rungs­ar­beit zu leisten. Hierzu gibt es verschie­dene Hypnose Skalen, wie das “gemessen” werden kann. Ich selbst bin aller­dings kein Fan davon. Ich arbeite nach dem Motto “So tief wie möglich, dann klappt es”. Das hat den Vorteil, dass ich mir keine Gedanken darum machen muss, ob ich jetzt nochmal tiefer gehen muss oder ob ich auf dem aktuellen Punkt “tief genug” bin. Ich gehe so tief wie möglich, dass der Klient so fokus­siert wie möglich ist. Das funk­tio­niert für mich bisher sehr gut.
  4. Die Arbeit mit dem Unter­be­wusst­sein
    Sobald der Klient im hypno­ti­schen Zustand ist, beginnt die eigent­liche Arbeit. Je nach Intention können hier z.B. innere Blockaden bear­beitet werden, neue Glau­bens­sätze geschaffen werden, eine Situation erlebt oder neu erlebt werden und zu guter Letzt, können hypno­ti­sche Effekte erlebt werden. Der Hypno­ti­seur nutzt dabei gezielte Sugges­tionen, um Verän­de­rungen im Unter­be­wusst­sein des Klienten zu erzeugen. Je nach Intention sind diese entweder temporär (Hand klebt am Tisch fest || erotische Erleb­nisse), oder dauerhaft (”Immer dann, wenn ich schnippe und ‘Schlaf für mich’ sage, gehst du in eine Trance”). Auch hier gibt es natürlich Abstu­fungen.
  5. Die Rück­füh­rung in den Wach­zu­stand
    Am Ende der Sitzung wird der Klient behutsam aus der Hypnose zurück­ge­führt. Die Fokus­sie­rung wird gelöst, und der Klient kehrt allmäh­lich in den normalen Tages­zu­stand zurück. Die meisten fühlen sich danach entspannt und erfrischt.

Was passiert im Unterbewusstsein während der Hypnose?

Während einer Hypnose verschiebt sich die Aktivität vom bewussten, analy­ti­schen Teil des Gehirns hin zu tieferen, unbe­wussten Ebenen. Hier sind unsere Glau­bens­sätze, Erin­ne­rungen und auto­ma­ti­sche Verhal­tens­weisen gespei­chert. Diese Schichten des Geistes sind im Alltags­be­wusst­sein oft schwer zugäng­lich, doch durch die Entspan­nung und Fokus­sie­rung während der Hypnose können Muster und Blockaden sichtbar werden, die der Klient unter Anleitung des Hypno­ti­seurs bear­beiten kann. Dadurch, dass der Fokus so tief auf dem Unter­be­wusst­sein liegt, kann dieses auch aktiver die Steuerung von Dingen über­nehmen, die wir sonst nur bewusst steuern. Wie zum Beispiel, ob ich meinen Arm abwinkeln kann oder nicht. Da die Entschei­dung, was passiert, im Unter­be­wusst­sein getroffen wird, ist unser Bewusst­sein oftmals über­rascht “dass das klappt” und vor allem, wie schnell Verän­de­rungen oder Effekte hervor­ge­rufen werden können.

In der Hypnose für Persön­lich­keits­ent­wick­lung wird der kritische Verstand, der oft Verän­de­rungen blockiert, etwas umgangen. Dadurch können neue, posi­ti­vere Glau­bens­sätze und Denk­weisen verankert werden. Dies kann Menschen helfen, tief verwur­zelte Ängste zu lösen, Selbst­be­wusst­sein aufzu­bauen oder Verhal­tens­än­de­rungen herbei­zu­führen.

Die häufigsten Mythen über Hypnose – und warum sie nicht stimmen

Trotz zahl­rei­cher wissen­schaft­li­cher Unter­su­chungen gibt es noch immer viele Miss­ver­ständ­nisse rund um Hypnose. Hier sind einige der häufigsten Mythen und die Wahrheit dahinter:

  • „Bei Hypnose verliere ich die Kontrolle über mich selbst.“ Das Gegenteil ist der Fall: Niemand kann in Hypnose gezwungen werden, etwas zu tun, das gegen seine Werte verstößt. Der Klient bleibt die ganze Zeit Herr seiner Entschei­dungen und Wahr­neh­mungen.
  • „Hypnose ist wie Schlafen.“ Obwohl die Entspan­nung in der Hypnose tief ist, bleibt der Geist wach und aufmerksam. Hypnose ist also eher ein Zustand erhöhter Fokus­sie­rung und nicht vergleichbar mit Schlaf.
  • „Hypnose wirkt nicht bei mir.“ Tatsäch­lich ist fast jeder Mensch für Hypnose empfäng­lich, sofern er sich darauf einlässt. Die Hypno­se­wir­kung ist auch keine Frage von „Glauben“, sondern von Bereit­schaft und Offenheit.

Falls dich das noch mehr inter­es­siert, ich habe dazu schon einen Blog­bei­trag mit 13 Hypnose Mythen die dich über­ra­schen werden geschrieben.

Fazit: Hypnose als Schlüssel zur persönlichen Transformation

Hypnose ist ein kraft­volles Werkzeug, um tiefere Ebenen des Geistes zu erreichen und Verän­de­rungen anzu­stoßen, die im normalen Bewusst­seins­zu­stand schwer zu erreichen sind. Ob zur Auflösung von Ängsten, zur Stärkung des Selbst­be­wusst­seins oder zur Verän­de­rung von Verhal­tens­mus­tern – Hypnose kann ein Weg sein, das eigene Potenzial zu entfalten.

Wenn du neugierig bist und mehr über die Möglich­keiten der Hypnose erfahren möchtest, kontak­tiere einen erfah­renen Hypno­ti­seur und lass dich persön­lich beraten. Es ist ein faszi­nie­render Prozess, der oft über­ra­schende und tief­grei­fende Ergeb­nisse mit sich bringt. Je nachdem welches Gebiet der Hypnose du erfor­schen möchtest (Hypno­the­rapie / Show-Hypnose / Erotische bzw. Kink Hypnose) sind andere Personen anzu­spre­chen. Wenn du Fragen dazu hast, schreibe mir gerne in den Kommen­taren oder eine Mail an Chris@Mentor-Chris.com.

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