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Heute möchte ich euch grundlegend in die Welt der Flogger einführen. Flogger sind eine Unterart der Peitsche (Peitschen bekommen noch einen eigenen Blogbeitrag). Der größte Unterschied dürfte dabei sein, dass eine Peitsche aus einem einzelnen „Hauptstrang“ besteht, meiste geflochtenes Leder oder Paracord, und Flogger mehrere Stränge haben. Aber fangen wir erst einmal ganz vorne an.
Leider wurden Flogger auch immer wieder im Laufe der Geschichte zur Züchtigung von Sklaven und/oder Tieren genutzt, dies werde ich allerdings in meinem Artikel nicht weiter erwähnen.
Flogger in der Geschichte der Zeit
Für diesen Blogbeitrag habe ich mich ein wenig umgesehen und durfte feststellen, dass die ersten Darstellungen von Floggern schon sehr früh stattgefunden haben. Ich möchte sogar sagen, erstaunlich früh.
Die früheste Dokumentation eines Floggers habe ich in der Tomba della Fustigazione gefunden. Diese wurde ungefähr im 490 vor Christus gebaut. Und an deren Wänden gibt es ein Bild von Sex mit einem Flogger:
Die nächste relevante Erwähnung war dann ~14-66 nach Christus. Hier gab es eine Erwähnung im Satyricon von Petronius.
Danach wird es relativ ruhig. Erst im 16. Jahrhundert (ca. 1674–1702) habe ich wieder eine Erwähnung gefunden, die ich prüfen konnte. Wieder mit einem Bild:
Im 19ten Jahrhundert kommen dann interessante Erwähnungen sogar aus Bordellen, genauer von Theresa Berkley welche ihre eigene Prügelbank erfand, auf der sie die wohlhabenderen Damen und Herren schlug.
Von da aus hat sich der Flogger immer mehr entwickelt und wurde in der Szene immer beliebter. Laut ChatGPT hat sie die Form wie wir sie heute kennen in der Zeit um 1970 entwickelt. Leider konnte ich dazu jedoch keine genauen Belege finden.
Unterschiede der Flogger
Flogger gibt es in den verschiedensten Variationen, allerdings ist der Begriff nicht fest definiert, daher kommt es je nach Definition zu unterschiedlichen Auflistungen. Hier werde ich mich so allgemein wie möglich halten, um euch einen guten ersten Überblick zu verschaffe.
Die Hauptpunkte, nach denen man Flogger unterscheiden kann, sind Material, Größe/Länge und die Anzahl der Stränge. Der Schmerz, welcher vom Flogger verursacht wird, ist dabei stark abhängig vom Material, von der Dicke des Materials und der Anzahl der Riemen.
Die Länge des Floggers
Allgemein gilt, kürzere Flogger sind einfacher zu bedienen und verursachen weniger Intensive Schmerzen als längere Flogger mit derselben Riemenanzahl und aus demselben Material. Längere Flogger haben dafür den Vorteil, dass wenn man die Nutzung einmal verstanden hat, dass man etwas weiter weg stehen kann und so einfacher den Bereich, den man schlagen möchte, verändern kann. In jedem Fall gilt, dass ihr euch mit der Benutzung eures Floggers vertraut gemacht haben solltet, bevor ihr diese auf einer Person benutzt. Allerdings gilt das aus meiner Sicht für so jedes Impact-Tool.
Der Stoff aus dem Flogger gemacht sind
Leder Flogger
Leder-Flogger unterscheiden sich in der Härte des Materials, dabei ist es egal ob echtes oder Kunstleder. Dünnere Varianten sind eher sanft und hinterlassen einen dumpfen, „oberflächlichen“ Schmerz. Damit können sie gut zum Aufwärmen genutzt werden und sind damit für Anfänger geeignet. Durch diese „Oberflächliche“ Einwirkung verzeihen solche Flogger auch eher mal einen „Fehlschlag“ als andere, intensivere, Flogger. Je dicker, und damit auch schwerer, die Riemen der Flogger werden, desto tiefer geht der Schmerz und kann auch einfacher Striemen hinterlassen.
Je nach Länge reicht dies von „nicht ungefährlich“ bis hin zu „gefährlich“ und sollten mit bedacht verwendet werden, da Fehlschläge hier zu bleibenden Schäden (Nierenschäden oder Narben) führen können.
Gummi Flogger
Natürlich gibt es auch Gummi Flogger in verschiedenen Stärken, auch hier gilt, je dünner und leichter, desto weniger Schmerz, je dicker und schwerer, desto mehr Schmerz verursacht der Flogger. Allerdings sind Gummi Flogger eher von der „gemeinen“ sorte und hinterlassen einen eher beißenden Schmerz, der manchmal auch erst leicht zeitverzögert zu spüren ist. Auch ist wichtig, ob es eher ein weicher Gummi ist, weniger Schmerz/Gefahr oder härter Gummi –> PVC und damit eher mehr Schmerz/Gefahr in der Anwendung. Von der Handhabung sind Gummi Flogger erst einmal schwerer und können damit auch im Gewebe leicht tiefere Schäden verursachen, die von außen nicht direkt erkennbar sein müssen. Daher sollte für solche Flogger schon eine grundlegende Erfahrung mit anderen Floggern vorhanden sein. Einzige die typischen Gummi Flogger aus dem Sexshop, welche aus extrem dünnen Riemen bestehen, sind auch direkt für Anfänger tauglich, da diese meist „soft“ genug sind um nicht sofort zu tieferen Schäden zu führen.
Seil/Paracord Flogger
Seil und Paracord Flogger fasse ich zusammen, da sich die Eigenschaften hier stark überschneiden. Auch wenn diese in den unterschiedlichsten Varianten daher kommen. Wie auch bei den anderen Floggern gilt, je dünner das Seil, desto „sanfter“ und stechender der Schmerz, je dicker, desto intensiver und dumpfer der Schmerz.
Des Weiteren sind Seil/Parcord Flogger entweder mit Knoten oder anderen härteren Dingen am Ende und verursachen damit zusätzlich zum Flächen-„Schmerz“ durch die Riemen auch punktuell intensivere Schmerzen mit den Knoten.
Sind die Seil/Paracord Flogger ohne die Knoten fällt natürlich auch der „extra“ Schmerz durch diese weg.
Insgesamt werden Seil/Paracord Flogger eher als „dumpfer“ Schmerz wahrgenommen und wird damit oftmals von Einsteigern als eher „angenehmer“ empfunden. Für tiefere Schmerzen muss deutlich Kraft aufgewendet werden, wodurch Sie auch eher mal einen Fehlschlag verzeihen, solange dieser nicht mit voller Kraft erfolgt ist. Damit eigne sich diese Flogger ebenfalls besonders für Anfänger.
Metall Flogger
Metall Flogger sind mit am gefährlichsten. Egal ob es relativ dünne „Kettchen“ sind oder dicke Gliederketten sind. Auch wenn diese aus Stahlseilen oder dergleichen gemacht sind, hier droht echte Gefahr, wenn ihr sie falsch anwendet.
Metall Flogger mit dünneren Kettchen verursachen eher einen beißenden und tiefergehenden Schmerz und können, wenn zu heftig eingesetzt, relativ einfach die Haut durchdringen und damit auch blutende Wunden hinterlassen. Sollten diese nicht richtig gepflegt werden, können sich dann Narben entwickeln.
Schwere Metall Flogger aus Gliederketten verursachen eher einen dumpfen und ebenfalls tiefergehenden Schmerz, je größer die Metallglieder werden, desto seltener kommt es zu blutenden Wunden, dafür verursachen Sie auch einfacher tiefere Verletzungen. Je nach Schwere der Ketten und Wucht des Schlages können die Verletzungen von blauen Flecken bis hin zu gebrochenen Knochen oder verletzten Organen reichen.
Damit sind Metall Flogger nichts für Anfänger und sollten erst dann eingesetzt werden, wenn ihr euch im Umgang mit anderen Floggern gut auskennt. Natürlich sollte das bei allen Floggern gelten, aber gerade hier ist wichtig, fragt eure Sub bevor ihr einen solchen Flogger benutzt, ob es für Sie okay ist.
Andere Flogger
Prinzipiell kann man aus allem einen Flogger machen das „Seilartig“ ist und sich damit in mehrere Riemen anordnen lässt. Es gibt zum Beispiel auch Flogger aus Seil mit Metallenden, diese sind nochmal intensiver als Knoten am Ende. Ebenso geflochtene oder geknotete, die Variationen sind schier endlos, selbst Flogger mit Leder Rosen am Ende gibt es. Nicht alle sind für ein echtes Spiel gedacht, allerdings sind die oben genannten Materialien die häufigsten und wichtigsten für den Einstieg.
Nutzung von Floggern
Okay, jetzt wissen wir also welche grundlegenden Unterschiede die Länge und das Material macht, wir haben unseren ersten Flogger gekauft und wollen ihn testen. Ausholen und draufhauen, oder? Ja, aber nein 😄
Probier den Flogger an dir selbst aus
Natürlich kannst du keine eigene Flogging Session mit dir selbst machen bzw. nicht so einfach. Trotzdem solltest du den Flogger auf dir selbst testen. Ich persönlich habe mich für den Unterarm entschieden, auf dem ich so ziemlich jedes Impact-Spielzeug ausprobiere. Meiner Meinung nach ist dieser Bereich super zu erreichen und gibt ein gutes Gefühl dafür, wie intensiv ein Impact-Tool ist. Auch die Waden sind eine gute Möglichkeit zum Testen, damit ich weiß, was meine Sub zu spüren bekommt, wenn ich das auf ihr anwende. Das heißt, ich schlage mich mit jedem Impact Toy selbst auf den Unterarm oder die Wade. Erst einmal relativ sanft um zu sehen wie sich das Toy überhaupt anfühlt. Dann in Stufen immer stärker bis ich meine Grenze erreicht habe. Auf diese Art merke ich wie sich das Spielzeug je nach Intensität verhält und ob ich auf etwas besonderes achten muss. Außerdem bekomme ich so mit jedem weiteren Toy eine gute Vergleichsmöglichkeit, um zu sehen, wie sich die Spielzeuge untereinander unterscheiden. Macht man das lange genug, kann man relativ gut einschätzen, wie intensiv man mit einem Spielzeug werden kann, ob der Sub diese Art Schmerz mögen könnte oder nicht und vor allem, wie vorsichtig ich mit dem Toy sein muss.
Natürlich bekommt ihr mit der Zeit auch ein gutes Gefühl dafür, wie sich ein Spielzeug anfühlen wird, schon bevor ihr es getestet habt. Dennoch ist und bleibt meine Empfehlung, sich mit jedem Toy gut auseinanderzusetzen, bevor es auf jemand anderen angewendet wird.
Sprecht miteinander
Wie so oft im BDSM Bereich kommt auch hier meine Lieblingsempfehlung, sprecht miteinander. Hat der Sub schon Erfahrung mit Floggern und kann euch schon sagen, welche Art er mag und welche nicht? Sehr gut, ein perfekter Startpunkt. Eure Sub hat keine Ahnung von Floggern freut sich aber aufs Testen? Auch gut. Sprecht darüber, welche Signale ihr nutzen wollt, ich nutze hierfür eine Skala von 1 (leichte Berührung) bis 10 (ein Schlag, den die Sub maximal einmal aushält, bevor es zu viel wird), um mit meiner Sub zu kommunizieren. Klärt mit eurer Sub auch, dass sie sich melden soll, sobald ein bestimmtes Level überschritten wird, damit ihr auch dann keine Grenzen überschreitet, wenn das Spielzeug für euren Sub intensiver ist als ihr erwartet habt.
Wenn ihr dann mit den ersten paar Schlägen angefangen habt, überlegt euch, was ihr vermutet, wie intensiv das für euren Sub war und fragt dann aktiv nach. Das hilft euch, den Impact des Toys auf eure Sub, besser abzuschätzen. Gerne hier auch fragen, ob der Schmerz für eure Sub eher dumpf oder beißend ist, ob er den Schmerz mag oder ob das eher ein „unangenehmer“ schmerz ist. Je besser ihr euren Sub kennenlernt, desto besser und intensiver können die Spiele meiner Erfahrung nach werden.
Üben, üben, üben
Grundsätzlich gilt, je kürzer ein Flogger ist, desto leichter ist er zu kontrollieren. Je leichter er ist, desto mehr Fehler kann euch euer Sub verzeihen.
Je nach Schlagtechnik, die ihr nutzen wollt, empfehle ich euch das vorher auf einem unbelebtem Objekt zu testen. Bei einem Kissen mal „falsch“ zu treffen, ist egal. Eurer Sub ins Gesicht zu treffen oder einen Schlag zu haben, bei dem die Spitzen unkontrolliert um den Körper herum schleudern kann böse enden. Manche Schlagvarianten sind eher einfacher, andere etwas schwerer. Je nachdem auf welchem Level ihr seid, würde ich euch empfehlen euch langsam „hochzuarbeiten“ bis zu dem Level der euch Spaß macht. Zudem fangt mit den ersten Schlägen eher langsam an. Je höher eure Geschwindigkeit ist, desto schlechter wird eure Präzision werden. Und Flogging ist nichts, womit ihr andere Leute beeindrucken müsst. Auch langsames Flogging ist extrem toll, Geschwindigkeit kann dem etwas hinzufügen, muss aber nicht. Wenn ihr aber nicht mehr richtig trefft, weil ihr schneller schlagt, geht Spaß an der Flogging Session verloren.
Daher gilt, übt so lange damit „alleine“, bis ihr auf einem Level seid, dass eure Schläge keine ungewollten Treffer erzielen. Wichtiger Punkt dabei, denn ich bei Anfänger:inne immer wieder sehe. Bei Schlägen mit dem Flogger, wird immer wieder die Länge unterschätzt, was bedeutet, dass die Spitzen der Riemen nicht dort landen, wo diese sollen, sondern um die entsprechenden Körperstellen herumwirbeln. Je nach verwendetem Flogger und Körperstelle reicht das von unangenehm bis extrem schmerzhaft. Achte also hier besonders darauf, dass ihr auch mit den Spitzen nur da trefft, wo ihr wollt. Fragt gegebenenfalls euren Sub, dass er sich bei euch meldet und Bescheid sagt, wenn ihr woanders trefft als vorher angekündigt. Auch damit steigt die Qualität eurer Schläge und ermöglicht damit auch wieder bessere Sessions für beide Seiten.
Die Schlagvarianten
Bei den Schlägen selbst könnt ihr entscheiden, ob ihr mit der gesamten Fläche des Floggers treffen wollt und damit ein eher flachen/dumpfen Impact erzeugen wollt, oder ob ihr nur mit den Spitzen treffen wollt und damit eher tiefere/spitze Schmerzen erzeugen wollt. Bei den Schlagtechniken, die ich gleich vorstelle, könnt ihr prinzipiell beides machen, je „Aufwendiger“ die Schlagtechniken werden, desto schwieriger wird es jedoch nur mit den Spitzen zu treffen und erfordert daher dann auch mehr Übung.
Prinzipiell gilt auch, fangt mit euren Schlägen mit dem Flogger erst einmal sanft und langsamer an und steigert euch langsam. Unter anderem, damit eure Sub „aufgewärmt“ wird und sich an die Schläge gewöhnen kann. Es geht hier nicht um eine Bestrafung in Sinne von „Sklaven bestrafen“, sondern um ein Spiel. Oftmals wollen wir also, dass es eine Weile andauern kann. Zudem habt ihr auch selbst das Problem, dass wenn ihr auf „voller stärke“ Spielt, wesentlich schneller, ermüdet und aufhören müsst, als wenn ihr das ganze langsam aufbaut und euch eure Kraftreserven einteilt. Wie so oft gilt auch hier, je öfter ihr gespielt habt, desto besser könnt ihr das einschätzen.
Hier stelle ich euch die Schlagtechniken vor, die ich selber nutze, allerdings gibt es keinen Grund alle zu können, es reicht vollkommen 1-2 zu haben, die euch Spaß machen. Wie gesagt, egal welche, nur beherrschen müsst ihr die Techniken, die ihr nutzt. Da so etwas per Schrift zu erklären nicht immer ganz einfach ist, werde ich hierzu demnächst auch Videos auf meinem YouTube Kanal „Maximo Mustermann“ veröffentlichen. Egal ob die Videos Online sind oder nicht, könnt ihr mich jederzeit im Insomnia auf einer der folgenden Partys („Hilly´s Spielplatz“ / „Kinktastisch“) ansprechen, dann gebe ich euch gerne ein kurzes Howto. (Infos wann die beiden Partys das nächste Mal stattfinden, könnt ihr auf https://www.kinktastisch.com/home finden). Solltet ihr zusammen mit jemand anderem ein Dom/Sub Spiel-Beziehung haben, könnt ihr mich auch gerne für eine private „Howto Impact-Tools“-Sessio buchen. Hierbei werde ich all meinen Schlagspielzeugen bei euch vorbeikommen und euch alle erklären und ausprobieren lassen.
Eine Schlaghand, eine Führungshand – Beginner
Bei dieser Schlagtechnik liegt der Griff des Floggers in der einen Hand, die Riemen des Floggers in der anderen Hand. Wenn ihr den Griff also in der rechten Hand habt, führt ihr diese links an eurem Körper vorbei, das ist die „Ruhe Position“. Die Hand mit den Riemen bietet nur Führung, greift aber nicht wirklich zu. Somit habt ihr extreme Kontrolle über die Riemen und könnt, wenn ihr dann zuschlagt dafür sorgen, dass die Riemen genau so auf die Sub treffen wie geplant. Der Schlag selbst ist dann eine ausholende Bewegung von rechts nach links.
Als Treffer Bereich könnt ihr hierbei sowohl die Schultern als auch den Hintern problemfrei treffen. Auch die Kontrolle der Stärke, gesteuert von eurer Geschwindigkeit, sehr einfach zu kontrollieren.
Diese Variante ist sehr einfach zu beherrschen und bietet die größte Kontrolle.
Links/Rechts Bewegung – Beginner
In dieser Version macht ihr die ausholende Bewegung abwechselnd von links nach rechts und zurück. Dadurch dass die Führung der Riemen vor dem Schlag nicht mehr gegeben ist, müsst ihr hier schon mehr darauf aufpassen, so zu treffen wie es geplant ist. Durch die entsprechende Richtung ist diese Technik mehr für den Hintern gedacht. Auf den Schultern lässt sich damit schlecht treffen und die Gefahr, dass die Riemen um den Körper herumschlagen und/oder ihr das Gesicht trefft ist relativ hoch.
Immer noch einfach zu kontrollieren, allerdings etwas eingeschränktere Einsatzmöglichkeit.
Kreisend – Beginner
Diese Schlagart funktioniert am besten, wenn ihr nur mit den Spitzen der Riemen trefft. Trefft ihr hierbei mit der gesamten Fläche der Flogger geht zu viel Momentum verloren. Aber, wie funktioniert es denn überhaupt?
Ihr habt, je nach Erfahrung, einen oder zwei Flogger im Einsatz. Dabei lasst ihr den Flogger aus dem Handgelenk heraus kreisende Bewegungen machen, so als würdet ihr damit etwas schleudern wollen. Dann könnt ihr euch langsam an eure Sub annähern und lasst nur die Spitzen treffen. Je nach Material des Floggers ist das ein angenehm sanftes Gefühl (weiche Leder-Flogger) bis hin zu beißend fies (Flogger mit dünnen Metall-Ketten).
Gerade am Anfang erst einmal nur einen Flogger nehmen. Bei zwei Floggern ist es sehr einfach durcheinander zu kommen, oder, dass sich die Riemen eurer Flogger ineinander verheddern und damit das Spiel unterbrechen. Persönlich nutze ich das mit eher niedriger Geschwindigkeit zum „abkühlen/pausieren“ zwischendurch. Gerne kann man hier aber auch sehr schnelle kreisende Bewegungen machen und damit die Intensität der Treffer deutlich verstärken.
Diese Schläge können sowohl im Schulterbereich als auf dem Hintern ausgeführt werden. Je Intensiver, desto mehr rate ich von der Schulter ab. Gerade, wenn ihr einen schweren Flogger nutzt. Einfach zu kontrollieren, wenn man denn dreh, mal raus hat und kann sehr viel Spaß machen.
Die schlagende Acht, unendlicher Spaß – Advanced Beginner
Die schlagende Acht ist tatsächlich mein Liebling. Einerseits weil es eine Schlagfolge ist, die ich problemfrei auf Schulter/Rücken/Hintern anwenden kann, als auch weil es eine sehr fließende Schlagbewegung ist, die es mir erlaubt äußerst einfach zwischen allen Bereichen zu wechseln. Für diese Schlagart haltet ihr den Flogger fest am Griff und vollführt die Bewegung einer liegenden Acht (Infinity Symbol). Je nachdem wie lang euer Flogger ist, kommt die Bewegung eher aus dem Handgelenk (kurze Flogger) oder wird auch von den Armbewegungen unterstützt (langer Flogger).
Wenn ihr dabei die Schultern oder den Rücken bearbeitet, empfehle ich, dass eure Schlagrichtung von links oben nach rechts unten geht. Da sonst zu unsicher ist, wo ihr den Rücken beziehungsweise die Schultern trefft. Beim Hintern könnt ihr euch die Richtung aussuchen, startet ihr von links oben nach rechts unten sind die Treffer oben auf dem Hintern. Schlagt ihr von links unten nach rechts oben, trefft ihr von unten. Gerne kann man das auch im Spiel abwechseln, um so mehr Fläche zu treffen und mehr Sensation hervorzurufen.
In dieser Bewegungsabfolge immer richtig zu treffen wird schon etwas schwieriger, gerade am Anfang wird es passieren, dass ihr mal zu hoch oder tief seid oder vielleicht auch zu weit außen trefft. Mit mehr Erfahrung wird das besser, daher diese bitte erst mit eurem Sub umsetzen, wenn ihr euch sicher genug seid.
Doppel Flogger – Advanced
Sowohl die kreisende Bewegung als auch die Acht lassen sich hervorragend mit zwei Floggern umsetzen. Bei der kreisenden Bewegung habt ihr im Prinzip eine „gespiegelte“ Bewegung und bearbeitet euren Sub von beiden Seiten zeitgleich. Bei der schlagenden Acht kann der zweite Flogger dem ersten folgen und damit die Schlagzahl pro „Runde“ verdoppeln.
Hier sehe ich oft, dass Anfänger sich leicht verheddern und dadurch mehr auf die Schläge als auf die Sub konzentriert sind. Solltet ihr den Schritt hierzu wagen, solltet ihr alleine daheim auf einem Kissen genug geübt haben, um euch auch damit wieder sicher zu fühlen. Allerdings macht es, zumindest mir, auch am meisten Spaß. Daher ist die doppelte schlagende Acht mein persönlicher Favorit.
Sensation Play mit Floggern
Auch wenn der Flogger primär ein Impact-Toy ist, kann man diesen auch wesentlich sanfter einsetzen. Gerade mitten in den Sessions, oder zum Anfangen mache ich das sehr gerne, dass ich den Flogger einfach nur langsam über die Haut ziehe, die Spitzen der Riemen sanft über die geschlagenen Stellen „wackeln“ lasse oder dergleichen. Diese gegensätzlichen Empfindungen zu den Schlägen stellen einen extremen Kontrast dar und können, je nach Sub, dessen Empfindungen durch diese Wechselwirkung noch mal deutlich nach oben treiben. Hier solltet ihr allerdings vorher schon geklärt haben, ob eure Sub kitzelig ist und das vielleicht ein Soft-/Hard-Limit ist.
Natürlich seid ihr hier nicht nur auf euren Flogger beschränkt. Gerade wenn der Hintern von eurem Sub bearbeitet worden ist, könnt ihr mit den Fingernägeln auch in den Hintern zwicken, leicht darüber „kratzen“ und ähnliches. Dieser Reiz Kontrast kann das Flogging Erlebnis noch einmal intensivieren. Hier besonders wichtig, es sollte im Voraus geklärt sein, dass ihr eure Sub direkt mit den Händen berühren dürft. Je nach Spielart ist das nicht automatisch mit inbegriffen.
Sicherheit bei der Nutzung von Floggern
Bevor ihr euren Sub schlagen könnt, solltet ihr euch klarmachen, wo ihr euren Sub schlagt. Prinzipiell gilt, nicht direkt auf Knochen (Knie, Ellenbogen, Rückgrat,…), nicht auf empfindliche Stellen (Nieren, Hals, Gesicht,…).
Um das ganze etwas genauer zu zeigen, habe ich hier ein Bild für euch vorbereitet.
Grün = Perfekt zum Schlagen mit dem Flogger
Gelb = Kann noch genutzt werden, hier solltet ihr etwas vorsichtiger sein
Orange = Hier solltet ihr echt wissen, was ihr tut bevor ihr da zuschlagt
Rot = Eher nicht
Lila = No go
Oder eben noch mal als Tabelle in der Übersicht
Kopf – Keine Schläge mit dem Flogger da zu unkontrolliert, hier maximal mit der flachen Hand
Hals – Einfach nicht, zu viele Stellen die Lebensgefährlich sein können, wenn Sie getroffen werden
Brust – Nicht mit voller Kraft, aber so lange keine Implantate vorhanden sind hält dieser Bereich auch gut was aus
Rücken – Auf den Schulterblättern und da wo die Rippen sind. Nicht mit voller Kraft aber sonst, viel Spaß
Wirbelsäule – Wenn hier was kaputtgeht, dann richtig. Lasst das lieber komplett
Oberarm – Nicht mit voller Kraft, aber sonst gerne mal ausprobieren Lenden – Auf keinen Fall, hier gefährdet ihr die Nieren, welche sehr empfindlich sind
Arsch – Überraschend was so ein Hintern manchmal aushält, viel Spaß
Oberschenkel und Wade – Empfindlicher als der Hintern und damit richtig lustig Testen und dann schreiben
Hände und Füße – Richtig fies, allerdings bitte mit Vorsicht herantasten, hier wird der Schlag sehr schnell sehr fies für die Sub
Gelenke – Nicht schlagen, da es zu Entzündungen oder Absplitterungen führen kann
Warum macht es so viel Spaß gefloggert zu werden
Da ich zu „Warum Impact Play Spaß macht“ noch einen Artikel schreiben möchte, möchte ich es hier dieses Mal nur kurz anreisen und euch ein paar weiterführende Links an die Hand geben
- Eine Studie hat gezeigt, dass der Cortisol Level bei dem Sub rauf und bei dem Dom heruntergeht. Niedriger Cortisol Level bedeutet „Stressreduzierung“ für den Dom
- Beim Floggen kann der Subspace betreten werden, dieser ähnelt einem meditativen Zustand, auch hierzu kommt irgendwann ein Artikel
- Es werden Endorphine ausgeschüttet, was für besser Stimmung sorgt und die Schmerzwahrnehmung reduziert
- Es wird Serotonin ausgeschüttet, das sorgt für gute Laune und hilft gegen Depressionen (also demnächst Flogging gegen Depressionen vom Arzt verschrieben? think 😄 )
- Guter Artikel in Englisch, warum/wieso Flogging bzw. der dadurch erreichte Subspace so wirkt, wie er es tut.
Dabei sollte allerdings auch erwähnt werden, dass durch die vielen positiven Hormonausschüttungen auch am nächsten Tag ein sogenannter Subdrop folgen kann. Checkt also bei eurem Sub am nächsten Tag mal ein, wie es ihm geht.
Worauf beim Kauf achten
Im Idealfall habt ihr vor eurem Kauf schon mal mit ein paar verschiedenen Floggern probieren können, welche Art euch am besten gefällt. Gerne könnt ihr das bei mir sowohl auf den Partys im Insomnia („Hillys Spielplatz“ / „Kinktastisch“) testen, oder mich für einen Einführungskurs bei euch daheim ansprechen. Solltet ihr noch gar keine Erfahrung haben, nicht Online kaufen, das ist mehr Glücksspiel als alles andere. Im besten Fall geht ihr zu einem Fachhändler (nein Orion & Co. meine ich damit nicht) und fragt, ob ihr die Flogger mal kurz antesten dürft. Natürlich werdet ihr damit keine Session, auch keine Mini Session, starten können, aber für ein erstes antesten sollte es reichen. Damit solltet ihr schon ein Gefühl dafür bekommen, wie sich der jeweilige Flogger anfühlt und ob er euch von der Intensität passt.
Für Anfänger empfehle ich, wie erwähnt, eher kurze und weiche Flogger. Von da aus kann man sich dann an die „fieseren“ herantasten. Gebt lieber ein wenig mehr in einem Fachshop wie zum Beispiel bei McHurt aus, als billige und schlechte Qualität in einem der „normalen“ Sexshops zu holen. Ihr werdet davon nur enttäuscht sein. Gerade die ganz günstigen Flogger im Sexshops sind eher zur Zierde als zur echten Nutzung geeignet. Frei nach dem Motto, schlag mich, aber tu mir nicht weh…
Wenn ihr dann einen Flogger gefunden habt, bei dem euch Material und Handling gefällt, könnt ihr zugreifen und daheim zuschlagen. Ich wünsche euch jede Menge Spaß bei diesen aufregenden Erfahrungen 😃
Fazit
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des richtigen Floggers von den persönlichen Präferenzen und Erfahrungen abhängt. Ich hoffe euch mit diesem Blogbeitrag einen guten Überblick gegeben zu haben, damit ihr eine Idee davon habt, worauf ihr achten solltet. Gerne könnt ihr aber auch hier oder, wie bereits erwähnt, im Insomnia auf mich zukommen und Fragen stellen.
MsNeugierig
8. Februar 2023 at 19:51Ich liebe diesen Artikel. Danke für’s Zusammenfasse !!
Chris
8. Februar 2023 at 19:56Vielen Dank für die liebe Antwort 🙂
Ziel ist es, das als Serie über alle möglichen Themen zu machen, quasi als Anlaufstelle für alle Neulinge in der Community <3