Es war ein komisches Gefühl an Tag des letzten Moduls der Hypnose Coach Ausbildung, wieder in den Räumlichkeiten des NLP Zentrum Berlin zu sein. Auf der einen Seite fühlt es sich an, als wären Ewigkeiten vergangen seit dem letzten Modul. Ich habe so viele neue Erfahrungen gesammelt, so viel mehr über Hypnose gelernt und tiefer in mein Leben integriert. Auf der anderen Seite war es doch gerade eben erst, dass ich dort meinen ersten Tag hatte. Den Anfang meiner professionellen Hypnose Reise. Glücklicherweise sind wir über die 3 Module fast komplett dieselbe Gruppe geblieben. Noch schöner wäre gewesen, wenn alle dabei geblieben wären. Doch leider konnten es terminlich nicht alle schaffen.
Das dritte Modul widmet sich viel der Altersregression und der „Inneren Kind Arbeit“. Auch ein Blick auf ICD 10, Schnell- und Selbst-Hypnosen steht noch an, bevor es dann das abschließende Zertifikat zum Hypnosecoach gab. Aber alles der Reihe nach.
Die letzten Tage der Ausbildung gehen los
An Tag 1 gab es erstmal eine große Feedbackrunde. Was haben wir für Erfahrungen in unseren Sessions gemacht und was haben wir dabei gelernt? Erstaunlich war, dass hier sehr ähnliche Erfahrungen waren. Besonders das Thema „Abreaktionen“ hat hier einen Fokus bekommen. Da es mehrere Teilnehmer:innen gab, bei welchen die Klient:innen angefangen haben zu weinen. In allen Fällen wurde das jedoch von diesen positiv wahrgenommen. Ein „gehen lassen“ alter Emotionen. Daher haben wir hier auch nochmal über den Umgang mit solchen Momenten geredet. Da das Thema Regression diese Woche sehr groß ist, haben wir angefangen darüber zu sprechen, wie diese erreicht werden kann. Außerdem wie Momente/Situationen in der Hypnose, welche aktuell nicht behandelt werden, können in einem inneren Tresor verwahrt werden, bis die Person bereit ist diese zu verarbeiten. Immer gut eine Sicherheitsstrategie zu haben. Wie so oft gilt, lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben. 😉 Zum Ende von Tag 1 haben wir dann noch eine Regressions-Übung gemacht, indem wir Paare gebildet haben und eine Person in einen glücklichen Moment der Kindheit zurückgeschickt haben. Da es zeitlich nicht gereicht hat für beide, haben wir genau damit den nächsten Tag angefangen.
In der Früh von Tag 2 war dann ich dran, durch Regression in eine glückliche Kindheits-Erinnerung geführt zu werden. Was sich ziemlich erstaunlich angefühlt hat. Mein visuelles Vorstellungsvermögen ist eher weniger ausgeprägt, daher hatte ich mir nicht viel von dieser Übung erwartet. Beim in die Hypnose führen war dann auch mein kognitiver Teil des Gehirns sehr damit beschäftigt zu überlegen, welche Kindheitserinnerung ich nehmen könnte und hatte auch schon eine ausgewählt. Und dann kam, als die Regression „fertig“ war und ich sagen sollte, wo ich bin, eine ganz andere Situation. Beim noch weiter zurück führen gab es dann eine Erinnerung, welche mir so gar nicht mehr bewusst war. Wobei ich an beide Situationen schon seit Ewigkeiten nicht mehr gedacht hatte. Schöne Glücksgefühle, die ich dann in das „jetzt“ mitnehmen konnte. Anschließend haben wir dann das Vorgespräch für eine „Problem-Regression“ besprochen und demonstriert bekommen, bevor wir diese dann eben auch geübt haben. Das ist wieder eine normale „Gesprächs-Vorbereitung“ bei welcher keine Trance genutzt wird. Mit den Informationen aus dem Vorgespräch haben wir dann allerdings die eigentliche Problem-Regression mit zusätzlicher Informierten Inneren Kind-Arbeit besprochen und demonstriert bekommen. Hier wurde von einer Teilnehmerin eine Angst bearbeitet, welche Sie im Alltag auch schon angefangen hatte einzuschränken. Nach der Demonstration, welche aus Zeitgründen eher kurz gehalten wurde, war jedoch die Angst von einer 8 (auf einer 1 bis 10 Skala) auf eine 4 gesunken. Das heißt von „im Alltag problematisch“ zu „damit kann ich umgehen“. Eine massive Steigerung der Lebensqualität. Bei der Übung dieser Technik habe ich eine andere Teilnehmerin hypnotisiert und konnte auch bei ihr feststellen, wie ihr Thema von „das macht Probleme“ zu „kein Problem mehr für den Alltag“ ändern konnte. Und das in weniger als 90 Minuten Arbeitszeit, wenn man das Vorgespräch mit rechnet. Für mich absolut faszinierend und damit auch eine Technik, die ich in meinen Hypnose-Alltag mit aufnehmen werde.
Vergebung und „Innere Kind-Arbeit“ wäre wohl der beste Titel für Tag 3. Denn genau das haben wir am dritten und damit vorletzten Tag dieses Moduls besprochen und durchgearbeitet. Wir hatten zwar schon an Tag 2 ein wenig Innere Kind-Arbeit allerdings gab es am dritten Tag noch ein paar weitere Ansätze, mit denen gearbeitet werden kann. Wie so oft ist es hilfreich, wenn man mehrere Wege und Ansätze kennt. Klar kann man sich einen Plan machen, allerdings haben die letzten Wochen doch gezeigt, dass die praktische Hypnose Sitzung von der Planung oft mal abweicht. Da wir mehrere Tools und Wege beigebracht bekommen, können wir an der Stelle dann flexibel reagieren und den Plan anpassen, wenn es denn notwendig ist. Sehr schön fand ich persönlich den Teil der Vergebungs-Arbeit. Einerseits weil darauf eingegangen wurde, dass die Vergebung für einen selbst ist und nicht für die Person dem Vergeben wird. Außerdem, dass Vergebung nicht bedeuten muss, dass man gutheißt, was die Person getan hat oder, dass man diese Person nicht trotzdem ihrer Strafe (je nachdem, was passiert ist) zuführt. Allerdings bringt Vergebung viel Frieden mit sich. Hierzu ein Zitat, was ich selber sehr schön finde und auch von unserem Trainer in unsere Unterlagen aufgenommen wurde.
Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der andere stirbt. — Wird Buddha zugeschrieben
Bei der Vergebungs-Arbeit wurde dann auch noch auf die Selbstvergebung eingegangen, welche auch sehr essenziell sein kann. Und auch wenn wir bei den meisten Themen „nur“ die Theorie hatten beziehungsweise nur bei dem Vorgespräch zur Vergebungs-Arbeit eine Demo hatten, war der Tag noch einmal sehr wichtig für mich. Ich glaube gerade der Teil Vergebungs-Arbeit und Innere Kind-Arbeit wird einen großen Teil meiner Hypnose Praxis einnehmen. Gerade auch, weil es so gut zu meinen gewählten Mentoringthemen passt. Danach wurde es etwas langweiliger, wenn auch nicht weniger wichtig. Wir haben noch einmal die Themen des ICD10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems = Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) besprochen. Ohne medizinische Heil-Erlaubnis müssen wir wissen, welche Themen davon betroffen sind, da wir diese dann entsprechend nicht behandeln dürfen. Hier bin ich nach wie vor unsicher, ob ich die entsprechende Fortbildung mache um „auf der sicheren Seite“ zu sein, oder ob ich es lasse, da ich nicht in der Richtung arbeiten möchte. Last but not least, haben wir den dritten Tag mit der Besprechung und einer angeleiteten Runde Selbsthypnose abgeschlossen. Eine für mich schöne Erfahrung, die ich sehr genossen habe. Mit vollem Kopf ging es dann in den Abend, um ausgeruht genug für den letzten Tag des Moduls und der Ausbildung zu sein. 🙂
Am vierten und damit final letzten Tag der Ausbildung ging es dann nochmal richtig rund. Wir haben verschiedene Formen der Schnellhypnose von unserem Trainer Matthias Bär beigebracht bekommen. Dabei waren unter anderem eine…
- Handshake Induktion
- Energetische Induktion
- Raketenstart Induktion
- 8 Wort Induktion
Das ganze haben wir natürlich auch untereinander fleißig geübt und dabei noch einmal festgestellt, welche Details der Induktionen sich besonderes angenehm anfühlen und wie schnell es doch gehen kann, dass wir von „Normal wach“ zu „in Trance“ gewechselt sind. Besonders spannend war die energetische Induktion, bei welcher sich die hypnotisierte Person nach hinten fallen lässt, natürlich aufgefangen wird von einem Assistenten, und wie sehr die Muskulatur dabei sämtliche Spannung verliert. Schön auch am letzten Tag nochmal neue Erfahrungen mitzunehmen. Außerdem gab es noch eine Übung zur Ressourcenarbeit, genauer zum inneren Erfolgs-Ort. Eine schöne Möglichkeit sich selbst mehr zu erlauben, eigene Erfolge anzunehmen und zu feiern und die Energie die dabei entsteht für sich mitzunehmen.
Zu guter Letzt, gab es dann noch unsere Zertifikate, welche bestätigen, dass wir uns jetzt auch ganz offiziell als Hypnose Coach bezeichnen können.
Damit geht ein sehr spannender Workshop zu Ende. Ich habe unglaublich viel dabei gelernt und mich auch selbst weiter entwickelt. Viele der Übungen waren auch auf Persönlichkeitsentwicklung ausgelegt, womit ich beim Üben auch selbst den positiven Effekt spüren dürfte. Der nächste Schritt ist es jetzt die Themen, die mich besonders interessiert haben zu üben und mir ein Haupt-Hypnose-Feld auszusuchen.
Das heißt, dass ich in den nächsten 3–4 Monaten auch einige kostenlose Hypnosen anbieten werden. Wenn du also ein Thema hast, wende dich gerne an mich, damit wir besprechen können, ob wir das Thema zusammen angehen wollen.
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