In der Welt des BDSM gibt es viele verschiedenen Spielzeuge, die für unterschiedliche Zwecke und Vorlieben eingesetzt werden können. Eines der beliebtesten Kategorien, welcher ich mich heute widmen möchte, sind Impact-Tools. Dabei werde ich dir eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Impact-Tools geben, die im BDSM-Bereich eingesetzt werden. Solltest als du und/oder dein:e Sub auf ein wenig Schmerz stehen, bist du hier genau richtig. 😉
Vorab, einige der Themen, die ihr hier lest, sind so schon auf meiner Webseite zu finden. Aus Gründen der vollständigen Übersicht wollte ich es hier aber trotzdem erwähnt haben.
Sicherheitshinweise
Zum Thema Sicherheit wird es noch einen kommenden Blogbeitrag geben, da dieser allerdings noch aussteht, möchte ich hier das wichtigste zum Thema Impact Play – Körperzonen trotzdem kurz hier erwähnen. (Inzwischen ist der Blogbeitrag Online : Impact Zonen, wo darf ich schlagen und wo nicht)
Bevor ihr euren Sub schlagen könnt, solltet ihr euch klarmachen, wo ihr euren Sub schlagt. Prinzipiell gilt, nicht direkt auf Knochen (Knie, Ellenbogen, Rückgrat,…), nicht auf empfindliche Stellen (Nieren, Hals, Gesicht,…).
Um das ganze etwas genauer zu zeigen, habe ich hier ein Bild für euch vorbereitet. Grün = Perfekt zum Schlagen mit dem Flogger Gelb = Kann noch genutzt werden, hier solltet ihr etwas vorsichtiger sein Orange = Hier solltet ihr echt wissen, was ihr tut bevor ihr da zuschlagt Rot = Eher nicht und Lila = No Go
Oder eben noch mal als Tabelle in der Übersicht
Region | Informationen dazu |
---|---|
Kopf | Keine Schläge mit dem Flogger da zu unkontrolliert, hier maximal mit der flachen Hand |
Hals | Einfach nicht, zu viele Stellen die Lebensgefährlich sein können, wenn Sie getroffen werden |
Brust | Nicht mit voller Kraft, aber so lange keine Implantate vorhanden sind hält dieser Bereich auch gut was aus |
Rücken | Auf den Schulterblättern und da wo die Rippen sind. Nicht mit voller Kraft aber sonst, viel Spaß |
Wirbelsäule | Wenn hier was kaputtgeht, dann richtig. Lasst das lieber komplett |
Oberarm | Nicht mit voller Kraft, aber sonst gerne mal ausprobieren |
Lenden | Auf keinen Fall, hier gefährdet ihr die Nieren, welche sehr empfindlich sind |
Arsch | Überraschend was so ein Hintern manchmal aushält, viel Spaß |
Oberschenkel und Wade | Empfindlicher als der Hintern und damit richtig lustig |
Schienbein | Nicht schlagen, hier kann es leicht zu bleibenden Schäden kommen |
Hände und Füße | Richtig fies, allerdings bitte mit Vorsicht herantasten, hier wird der Schlag sehr schnell sehr fies für die Sub |
Gelenke | Nicht schlagen, da es zu Entzündungen oder Absplitterungen führen kann |
Benutzt beim Spiel mit Impact-Tools, eigentlich egal bei welchem BDSM Spiel, ein Safeword. Am einfachsten ist vermutlich die Ampel (Grün/Gelb/Rot) oder die Schmerzskala von 1 bis 10. Hierzu empfehle ich euch den entsprechenden Blogbeitrag
Achtet auf die Hygiene. Sollte euer Tool mit Blut in Kontakt gekommen und nicht sicher desinfizierbar sein, würde ich persönlich es nicht mehr für das Spiel mit anderen Personen nutzen und das entsprechende Spielzeug an die Sub Person übergeben. Sozusagen ein Blut-Tribut 😀 Manche Tools können allerdings sicher/sauber desinfiziert werden. Das ist, je nach Spielintensität, sowieso eine Empfehlung, die ich geben kann. Vielleicht mache ich hierzu in Zukunft auch mal ein Posting zu „Wie Pflege ich meine Tools“. Mal sehen 😀
Klärt gegebenenfalls Krankheiten der passiven-Person ab. Durch Krankheiten wie Diabetes, oder wenn Blutverdünner genommen wird, können Blutungen sich deutlich anders verhalten als ihr es gewohnt seid beziehungsweise deutlich länger zum Abheilen brauchen.
Zu guter Letzt, achtet darauf, dass Schläge nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche betreffen können. Sowohl bei der Bottom-Person als auch bei der Top-Person. Macht euch im voraus schon Gedanken über Aftercare und wie ihr als aktive Person reagieren könnt, wenn die passive Person emotional mitgerissen wird.
Worum geht es beim Impact Play?
Impact Play ist im Prinzip jede Spielart, in der die Top-Person (Dom), die Bottom-Person (Sub) mit etwas trifft. Ob das die Hand, ein Baseballschläger oder ein Flogger ist, ist dafür erst einmal nicht entscheiden.
Warum macht man Impact Play?
Auf diese Frage gibt es ziemlich viele verschiedene Antworten, kurz zusammengefasst, die Top-Person mag oftmals das Gefühl der Macht oder die Schmerzen, die dadurch bei der Sub-Person erzeugt werden. Die Sub-Person hingegen bekommt einen Endorphin-Rausch, kann in den sogenannten Sub-Space abtauchen oder möchte einfach nur der dominanten Person gefallen. Tiefer werde ich dazu in einem anderen Blogbeitrag eingehen.
Worauf sollte ich beim Spiel mit Impact Play achten?
Jede Kategorie und jede Unterkategorie der Impact Play Tools verursacht unterschiedliche Empfindungen und Arten von Schmerzen. Sprecht also vorher mit der Bottom Person, bevor ihr diese anwendet. Außerdem solltet ihr jedes Tool einmal an euch selbst ausprobiert haben, um zu wissen wie es sich anfühlt und wie schnell sich der Schmerz steigert. Auch hierzu wird es noch einen Blogbeitrag in der Zukunft geben.
Und noch einmal, egal mit welchem Tool ihr anfangt, ihr fangt immer erst einmal „sanft“ an und steigert euch von dort aus. Euer:e Sub soll euch Rückmeldung geben, spätestens wenn der Grenzbereich der Schmerzen erreicht wird. Ich persönlich arbeite hier an der Stelle besonders gerne mit der Schmerzskala 1-10 (beschrieben in Safeword)
Die verschiedenen Kategorien und ihre Tools
Hände
Eines der wenigen Impact-Tool, das wohl fast jeder immer dabei hat. Diese sind die einfachsten und direktesten Werkzeuge für eine impactbasierte BDSM-Spielart.
Bei dem Spiel mit der Hand habt ihr viel Spielfläche, die ihr nutzen könnt. Denn mit der Hand sind sogar Schläge in das Gesicht möglich. Achtet hierbei allerdings darauf, dass ihr nicht auf das Ohr schlagt. Je nachdem wie sehr ihr eure Hand „versteift“ und wie fest ihr zuschlägt können sich auch hier schon die verschiedensten Arten von Impact erzeugen. Probiert hier ein wenig herum. Die Hand sollte aus meiner Sicht zum Standard Impact Tool einer jeden aktiven Person gehören.
Fäuste
Die Erweiterung des Spiels mit den Händen. Allerdings fallen hier schon manche Körperregionen weg. Schläge mit der Faust ins Gesicht sollten maximal Spielpartner praktizieren, die schon Erfahrung mit der Faust als Impact Tool haben und dieses intensive Spiel wollen. Grundlegend ist davon jedoch abzuraten, da die Gefahr, etwas zu beschädigen, einfach zu groß ist.
Schläge mit der Faust sollten zudem nicht mit den Knöcheln stattfinden, sondern mit einer der flachen Seiten der Faust. Wenn ihr mit der Faust eure Sub boxt, dann nur auf große Muskelgruppen. Solltet ihr seitlich zuschlagen, wie ihr es auch mit der flachen Hand tun würdet, können auch sanfte Treffer auf andere Gegenden des Körpers wie die Wange okay sein. Dabei darf dann aber nicht zu viel Schwung oder Kraft genutzt werden. Weiterhin gilt, nicht auf Knochen oder Organe schlagen.
Füße
Ein weiteres Impact-Tool, das fast jeder immer dabei hat. Hier gilt, alles was auf der Body Map von oben mit Safe oder Low-Risk markiert ist kann bearbeitet werden. Alles andere solltet ihr meiden. Zudem gibt es einige Leute, die sich gerne in die Eier tretten lassen (Ballbusting || CBT = Cock and Ball Torture) beziehungsweise bei Personen mit einer Vagina in eben diese.
Ob jetzt Trampling, bei dem auf dem Körper der passiven-Person gelaufen wird, auch zu Impact Play gehört, überlasse ich eurer Entscheidung. Ich denke zwar eher, dass es ein anderer Teilbereich ist, wollte es aber der Vollständigkeitshalber hier erwähnt haben.
Ein Paddle
Paddles kommen in den verschiedensten Farben, Formen und Materialien daher. In diesem Fall habe ich das Bild von dem BÜCK DICH Silicon Paddle der FunFactory genommen. Wenn ihr mit Paddeln arbeitet, solltet ihr euch auf den Hintern und die Oberschenkel beschränken. Leichte Schläge auf die Arme sind zwar noch möglich, allerdings schon riskant. Der Hintern sollte euch aber genug Platz geben, um mit einem Paddel Spaß zu haben 😉
Manche Paddels haben auf der Schlagfläche einen Schriftzug oder Löcher. Bei beiden wird der Luftdurchfluss beim Schlagen erhöht, wodurch der Schlag beim Auftreffen intensiver und damit schmerzhafter wird. Bei den Schriftzügen ist jedoch oftmals der Gedanke, dass nach dem Schlag die Schrift auf dem Hintern verbleibt, die treibende Kraft gewesen.
Zudem gibt es manche Paddels, die auf einer Seite gepolstert sind und auf der anderen nicht. Diese machen besonders Spaß, da die Bottom Person nie im Voraus weiß, ob der nächste Schlag eher sanft oder hart werden wird.
Paddle Subkategorie – Der Slapper
Der Slapper ist eine Unterkategorie des Paddle. Anwendungsweise und auch Schlagflächen bleiben die gleichen. Allerdings schlägt bei einem Slapper das Herz eines jeden Akustik verliebten BDSMlers höher. Slapper sind oftmals wie auf den Bildern zu sehen aus einem Material, das in U-Form gelegt wurde. Bei einem Schlag auf die Sub-Person schlägt dann auch diese Schlaufe aufeinander und erzeugt ein Geräusch, welches einen viel härteren Schlag erwarten lassen würde, als es eigentlich war. Gegebenenfalls müsst ihr hier ein wenig mit dem Winkel in dem ihr Auftrefft herumprobieren um den „optimalen“ Sound zu erreichen.
Der gezeigte Slapper ist übrigens von McHurt allerdings ist dieser momentan nur im Laden erhältlich und nicht im Webshop.
Flogger
Nun kommen wir zu meinen bevorzugten Impact-Tools. Wie auch bei Paddles, kommen Flogger in verschiedenen Materialien, Längen und Farben daher. Das Spiel mit diesen erfordert schon ein wenig mehr Übung als mit einem Paddel, da die Riemen des Floggers meist sehr weich sind und sich daher anders verhalten können als man es im ersten Moment erwarten würde. Je nach Material reicht der Schmerz von sehr wenig (leichtes Leder als Riemen) bis hin zu sehr schwer (Metallketten als Riemen). Bevor Du mit einem Flogger jemanden schlägst, solltest Du ein wenig auf einem Kissen oder dergleichen geübt haben. Gerade weil die Spitzen der Flogger noch einmal sehr unkontrolliert um den Körper der Bottom-Person herumwirbeln können, wenn Dein Schlag mit der Mitte der Riemen trifft.
Mehr kannst Du allerdings in meinem Blogbeitrag Was für BDSM Toys gibt es – Flogger lesen. Hier war ich schon sehr ausführlich.
Peitschen
Peitschen sind dann „Next Level“-Flogger. Diese haben nur einen einzigen Riemen, weswegen sie auch „Single Tails“ (Deutsch: Einzelner Schwanz) genannt werden. Auch diese gibt es aus unterschiedlichsten Materialien und ja, sogar aus Metall. Wobei diese dann nicht mehr für BDSM Spiele verwendet werden sollten, da diese mit Sicherheit schwere Verletzungen erzeugen werden.
Der Umgang mit Peitschen ist noch einmal schwieriger als mit einem Flogger. Und je nach Länge der Peitsche und dem Geschick der aktiven Person kann es einige Monate dauern, bis man zuverlässig an der richtigen Stelle trifft. Vermeidet unbedingt Stellen wie die Nieren und andere innere Organe zu treffen, da eine Peitsche vom Impact her deutlich tiefer gehen kann als man vielleicht erwartet. Außerdem solltet ihr damit rechnen, dass ihr bei einem zu festen Schlag die Haut der Bottom-Person zerstört und diese daher zu Bluten anfängt und ggf. Narben davonträgt. Spätestens, wenn es zum Bluten kommt, solltet ihr die entsprechenden Stellen in der Aftercare pflegen und desinfizieren.
Wenn ihr in der Bottom-Position seid, solltet ihr euch vergewissern, dass die aktive Person wirklich weiß, was sie tut. Bei einer Peitsche können schon kleine „Fehler“ dafür sorgen, dass ihr den Rest eures Lebens mit einer Narbe herumlauft. Schlimmer noch, wenn die aktive Person richtig schlecht trifft und sich die Spitze der Peitsche um euren Kopf wickelt, kann es euer Auge treffen. Spätestens dann hört für mich jeder Spaß auf.
Reitgerten
Wieder eine schöne Kategorie, wie ich finde. Durch die Länge der Reitgerten (in diesem Fall eine Springgerte von Decathlon) kann man als aktiver Part sehr schnell zwischen dem Hintern, den Armen und den Schultern hin- und herwechseln. Dadurch könnt ihr die Bottom Person nicht nur durch einen Intensitätswechsel, sondern auch durch einen Impact-Ort-wechsel überraschen und so für ein intensiveres Spiel sorgen.
Solange ihr hier nicht auf Knochen oder auf die Stellen der inneren Organe schlagt (haltet euch an die Bodymap weiter oben) seid ihr mehr oder weniger auf der sicheren Seite. Und damit ist die Reitgerte für mich eines der Tools, was gerade für Anfänger am einfachsten und schnellsten zu meistern ist (neben Paddeln)
Prinzipiell gehe ich für Reitgerten bei Decathlon einkaufen. Hier bekommt ihr viele verschiedene, qualitativ gute Gerten für kleine Münze.
Stöcke
Diese Kategorie ist tatsächlich sehr spannend, da diese doch sehr weit greift. Oben seht ihr einen Stock von McHurt, leider ist auch dieser nicht auf der Webseite. In die Kategorie Stöcke fallen allerdings auch Rohrstöcke, Rattanstöcke, Baseballschläger und vieles mehr. Hier gilt, je dünner diese sind, desto stechender ist der Schmerz und umso leichter reißt die Haut auf. Je dicker und schwerer diese werden, desto dumpfer wird der Schmerz und verursacht dafür dann Blutungen im tiefen Gewebe. Sofern ihr nicht genau wisst, was ihr tut, solltet ihr lediglich der Hintern und, wenn nicht zu hart geschlagen, die Oberschenkel damit bearbeiten. Besonders von Knochen müsst ihr euch fernhalten. Dies gilt doppelt, wenn ihr mit schweren „Stöcken“ (Baseballschläger) arbeiten solltet.
Auch hier gilt, nach dem Spiel sind blutende Wunden unbedingt zu behandeln und zu desinfizieren.
Für die Bottom-Personen gilt hier dasselbe wie bei den Peitschen. Wenn ihr euch nicht 100%ig sicher seid, dass die aktive Person weis, was sie tut, solltet ihr bei den ganz dünnen und bei den ganz dicken und schweren „Stöcken“ auf ein Spiel verzichten. Hier können sehr einfach bleibende Schäden entstehen.
Sonstige Items
Ansonsten könnt ihr natürlich auch viele Dinge, die ihr daheim habt, für Impact Play benutzen. Als einfachste Beispiel habe ich euch hier das Buch, den Kochlöffel und den Tischtennisschläger herausgesucht. Hier gilt, es funktioniert, wenn es beim Schlagen nicht kaputtgeht. Natürlich gelten auch hier wieder Vorsichtsmaßnahmen, diese können sich jedoch von Gegenstand zu Gegenstand massiv unterscheiden. Schaut dazu einfach in die oberen Kategorien. Das ist ein Thema, was mich selbst momentan beschäftigt, daher wird es hierzu in der Zukunft auch einen Blogpost geben, in dem ich euch günstige „Alltags Alternativen“ für BDSM aufzeigen und erklären werde.
Fazit
Alles in allem ist die Welt des Impact Plays sehr variationsreich, daher habe ich hier auch fast nur die Hauptkategorien genannt. Jede Kategorie selbst hat dann noch mal einige Subkategorien, in welcher sich die Tools innerhalb ihrer Kategorie deutlich unterscheiden können. Einfachsten Beispiel sind zum Beispiel weiche Lederflogger VS Metallflogger. Selbe Kategorie und doch so unterschiedlich in der Empfindung, die diese auslösen und der Gefahr welche sie beherbergen.
Ich werde nach und nach zu allen Kategorien noch mal eigene Blogbeiträge schreiben, um eben genau diese Besonderheiten aufgreifen zu können, wollte allerdings schon mal eine Übersicht schaffen, um aufzuzeigen, was es beim Impact Play alles gibt.
Ich habe aus deiner Sicht etwas Wichtiges vergessen? Dann schreib mir direkt oder in die Kommentare und ich werde den Text gerne entsprechend anpassen.
In dem Sinne,
Kinky Grüße Chris
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